Der Pop Up Art Space "Beyond Gallery" der MeetFrida Art Foundation zum Gallery Weekend 2022 in Berlin
Während in Berlin das Gallery Weekend stattfindet, schwärmt die Stadt von Kunstinteressierten und -schaffenden. Der perfekte Ort für MeetFrida – im Zeitraum vom 27. April bis zum 1. Mai 2022 entsteht ein temporärer Pop Up Art Space im The Gate an der Torstraße, mitten im Zentrum Berlins. Für wenige Tage präsentieren wir erstmals die Werke unserer Berliner Künstler*innen in einer Gruppenausstellung.
Unter dem Motto BEYOND GALLERY vereint das Ausstellungsprojekt ultracontemporary Positionen künstlerischen Schaffens der unterschiedlichsten Stilrichtungen und gibt einen einzigartigen Einblick in das Zeitgeschehen der Kunstwelt. Von Malerei – gegenständlich und abstrakt – über skulpturale Arbeiten und Fotografie bis hin zu digitalen NFTs erstreckt sich das Portfolio der Artists.
Ungewöhnlich und unique ist auch die Ausstellungsgestaltung, die aus der Feder von ARTELIER ATMOSPHER stammt und die Besonderheiten des Ortes gekonnt inszeniert: Der ungenutze Co-Working Space soll ein Art Space auf Zeit werden. Er verfügt sogar über eine eigene Kantine - alles andere als der klassische White Cube und auch anders als eine der typischen Berliner Off Locations - dazu später mehr.
"The Gate" auf der Berliner Torstraße ist weniger ein einheitlich gestalteter Raum, sondern vielmehr eine Bündelung eigenwilliger, starker Gestaltungsformate. Er besitzt eine eigene Innenraumgestaltung, die sich bewußt gegen ihre bauliche Hülle stemmt, gegen die heute als historisch geltenden Plattenbau. An sich hat die "Platte" als Wohnbautypus eine Art Hochleistungsgrundriss, der genau an die Bedürfnisse des Wohnens angepaßt ist. Das betrifft den Raumzuschnitt an sich, aber auch die begrenzte Raumhöhe sowie einige andere Faktoren wie die Modularität an sich. Das alles klingt irgendwie modern, und doch ist es aus der Zeit gefallen.
Im Gate gibt es viele gestalterische Remineszenzen an die Vergangenheit: Die Wandflächen, die sich mit Blick auf den Grundriss als optimal für Hängung von Kunstwerken angeboten haben sind passé - denn hier sind bereits fest und auf Dauer ausladende Skulpturen der DDR-Zeit dekoriert. Die Idee, hier Kunst zu zeigen, hatten also andere auch schon.
Es gibt raumhohe und brüstungshohe Wandvertäfelungen aus Echtholz, als Lamelle, als Schachbrett; es gibt mattgrüne Türrahmen und schwarze Fensterrahmen und einen im Verband verlegten Holzboden.
Im nächsten Raumbereich ersetzen die bunt gefliesten Säulen die tragenden Wände der Platte und bilden mit den in die Decke eingestreuten, riesenhaften Beleuchtungskonfetti das Herzstück, die Kantine. Viel Platz, noch viel mehr Türen, ein ausladender Kantinentresen mit Seitenflügeln, auch eine Tablettwand für zukünftigen Geschirrücklauf.
BEYOND GALLERY und der Anspruch, zwölf Emerging Artistst zu präsentieren - eine kniffelige Frage, insbesondere angesichts der Zeit mit wenigen Wochen Vorlauf und eingeschränkten Lieferketten für fast alle denkbaren Materialien. Die Lösung ist ein filigraner Ground Support. Ein System, das Wände bildet, Räume erzeugt und damit die Kuration ebenfalls vor neue Aufgaben stellt: Welche Werke welcher KünstlerInnen können die Enfilade bilden, diese klassische Raumabfolge, wie man sie aus Schlössern kennt? Welche Werke sind vom Artist Talk aus sichtbar, der am Kantinentresen stattfinden wird, damit Querverweise im Gespräch nachvollziehbar sind? Wie kann der Flur ein interessantes und spannendes Entree bekommen, und warum sollte man ihn bis zum Ende beschreiten?
Hand in Hand mit der Kuratorin entstehen auf Skizzenpapier vielfältige und unterschiedlichste künstlerische Positionen und Aussagen, wird der Raum mit Wandelementen gestellt und schließlich eine filigrane und leichtfüßige Lösung gefunden: Foto - Stative werden gesucht, typisiert, geändert, neu kalkuliert und nun mitsamt der gewichtigen Sandsäcken just - in - time angeliefert. Die weißen Papier-Hintergründe werden noch durch etliche Berliner Hände gehen und MeetFrida nie erreichen- aber das ahnen wir nicht, als wir improvisieren und bei der Druckerei gegenüber Plakatpapier zuschneiden lassen um mit der Hängung zu beginnen.
Es entsteht eine spezielle Ausstellung, die den Anspruch der Meet Frida Art Foundation perfekt erfüllt: Kunst auf neue Wege sichtbar zu machen. Der enorm positive Zuspruch, die vielen guten Gespräche und Anknüpfungspunkte, die inspirierenden Kontakte - all das gibt so viel Positives, daß sich die Mühe - und auch der erste Schreck - gelohnt haben.
Kundin: MeetFrida Art Foundation
Kuration: MeetFrida Art Foundation, M.A. Constanze Wallenstein
Ausstellungskonzeption und Umsetzung: ARTELIER ATMOSPHER
Fotos und Beratung: Ken Schluchtmann, Die Photodesigner
Texte
(kursiv):
MeetFrida Art Foundation
Ausgestellte KünstlerInnen:
Elisa Klinkenberg, Jonathan Esperester, Ju Schnee, Joana Lucas, Deniz Hasenöhrl, Farzin Foroutan, Gidi Gilam, Carla Bertone, Annique Delphine, Coco Bergholm, Theresa Maria Forthaus und Janine Kuehn.












